Erstkontakt & Diagnostik

 

Bei uns werden Alle mit Herz und auf Augenhöhe empfangen, und das gilt nicht nur für die ganz Kleinen – von Anfang an legen wir Wert darauf, dass Du und Dein Kind sich wohlfühlen. In einer spielerischen und entspannten Atmosphäre nehmen wir uns Zeit, Dein Kind ganz individuell kennenzulernen. Manchmal arbeiten wir mit speziellen Materialien, oft genügt aber auch einfach das genaue Hinsehen und Abwarten. Uns ist wichtig, dass alles ohne Druck geschieht. So gestalten wir einen Raum, in dem sich Dein Kind sicher fühlt und Vertrauen entwickeln kann.

 

Um ein möglichst differenziertes Bild von der Entwicklung Deines Kindes und Eurer Familie zu bekommen, bieten wir ein Diagnostik-Paket an, das aus drei Einheiten besteht. In den ersten zwei möchten wir Dein Kind im freien Spiel kennenlernen. Bei einem darauf folgenden Gesprächstermin tauschen wir uns in Ruhe über alle unsere Beobachtungen aus und bestimmen gemeinsam das weitere Vorgehen. 

 

 

Therapie & Begleitung

 

Kinder erwerben Sprache in typischen, aufeinander folgenden Entwicklungsschritten. Die Grundlagen der sprachlichen Fähigkeiten entwickeln sich während der ersten Lebensmonate, basierend auf einer sicheren Bindung und eingebettet in die Entwicklung der Motorik, der Sensorik und des Spiels. Sprachentwicklung beginnt also nicht erst dann, wenn Dein Kind erste Wörter spricht. Dementsprechend ist dies für den Start einer logopädischen Therapie bei uns auch keine Voraussetzung. Weil wir die vorsprachlichen Entwicklungsschritte genau kennen, können wir in der Therapie und Beratung genau hier ansetzen, und Dich und Dein Kind bereits im 2. Lebensjahr begleiten.

 

 

Frühe Begleitung bei Late Talkern

Im Alter von 2 Jahren sollte Dein Kind beginnen, einfache Sätze zu bilden und einen Grundwortschatz aufzubauen. Lass Dich von uns beraten, wenn Dein Kind mit 24 Monaten:

  • Weniger als 50 Wörter aktiv benutzt.
  • Keine Zwei-Wort-Sätze bildet, zB. „Mama auf“ oder „Ball da“.
  • Auf Aufforderungen oder Fragen wenig reagiert.

 

Kommt es zu einem Ausbleiben oder einer Verzögerung gewisser Entwicklungsetappen, kann dies zu sozial-kommunikativen Schwierigkeiten sowie zu Sprachentwicklungsstörungen führen. Das frühe Erkennen von Auffälligkeiten ermöglicht eine rechtzeitige Unterstützung von Entwicklungsschritten.

Durch feinfühliges Beobachten der Körpersprache und des Verhaltens Deines Kindes, können wir es spiegeln und kleine Impulse setzen. So merkt Dein Kind, dass es mit seinem Tun etwas bewirken kann, und wird sich nach und nach auch für die Worte interessieren, die dabei bedeutungsvoll sind. 

Im Rahmen der Therapie bekommst auch Du ein offenes Ohr und ermutigende Ideen, wie Du mit herausfordernden Situationen – bei Missverständnissen, Frust, oder Sorgen – umgehen kannst, und wie Du alltägliche Situationen zur Sprachförderung nutzen kannst. 

 

 

Sprachentwicklungsverzögerung / Sprachentwicklungsstörung

Eine Sprachentwicklungsverzögerung oder -störung kann sich auf vielfältige Weise zeigen: vielleicht hat Dein Kind Schwierigkeiten, Sprache zu verstehen, im Auf- und Ausbau des Wortschatzes, der Grammatik, der Aussprache, in sozial-kommunikativen Situationen, oder beim Erzählen.

Durch Strukturierung von freien Spielsituationen und gezieltes sprachliches Angebot führen wir Dein Kind ganz natürlich zum nächsten notwendigen Entwicklungsschritt. Im spielerischen Setting spürt es seine Selbstwirksamkeit und macht die Erfahrung, (wieder) ein*e Dialogpartner*in zu sein. 

 

 

Stottern

Stottern zeigt sich durch Wiederholungen von Lauten und Silben, Dehnungen und/oder Blockierungen, oft begleitet von körperlicher Anspannung, Mitbewegungen, Atemauffälligkeiten, Angst, Scham und sprachlichem Rückzug.

In der Therapie schaffen wir einen Rahmen, in dem Dein Kind sich okay fühlen darf mit seinem Stottern. Das ist der erste Schritt, um Veränderungen zu ermöglichen. Gezielte Techniken helfen ihm, einen selbstbewussten Umgang zu finden, das Stottern zu enttabuisieren, und schließlich zu modifizieren.

Wie Du selbst und sein nahes Umfeld mit dem Stottern Deines Kind umgeht, trägt wesentlich dazu bei, wie Dein Kind darüber denkt und fühlt. Deshalb haben in den begleitenden Gesprächen all Deine Gedanken und Gefühle Platz, werden gehört und gemeinsam reflektiert.

 

 

Selektiver Mutismus

Selektiver Mutismus ist eine Kommunikationsstörung, bei der Kinder nur mit bestimmten Personen und/oder in bestimmten Situationen sprechen. Langfristig kann dies dazu führen, dass sie sich sozial zurückziehen.    

Vor Therapiebeginn nehmen wir uns Zeit für ein ausführliches Gespräch mit Dir, um ein erstes Verständnis für das Sprechverhalten Deines Kindes zu entwickeln. In der Therapie ist es dann entscheidend, erst einmal Vertrauen aufzubauen und eine sichere Umgebung für Dein Kind zu schaffen. Es wird nicht zum Sprechen gedrängt, sondern behutsam und ohne Druck – Schritt für Schritt – durch gezielte Techniken und mit viel Feingefühl zum Sprechen ermutigt, sobald es bereit ist. Dass Dein Kind anfangs noch nicht von sich aus spricht, ist völlig normal. Wir aber sprechen ganz selbstverständlich mit Deinem Kind, und geben ihm die Möglichkeit, die Situation auch nonverbal mitzugestalten.

Damit Dein Kind gut bei uns ankommen kann, bist Du am Anfang aktiv in das gemeinsame Spielen eingebunden. Nach und nach ziehst Du Dich zurück und nimmst eine beobachtende Rolle ein, um Deinem Kind Raum zu geben für neue (mutige) Erfahrungen. Während des gesamten Therapieverlaufs bleibst Du immer mit eingebunden: Wir tauschen uns regelmäßig über Veränderungen im Alltag aus, und gehen feinfühlig auf Deine Fragen und Sorgen ein.

 

 

Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED)

Bei einer VED handelt es sich um Defizite in der Koordination und der Planung von Artikulationsbewegungen. Kurze Äußerungen und einfache Wörter können relativ gut artikuliert werden, während die Spontansprache mit längeren Äußerungen vollkommen unverständlich ist.

 

 

Auditive Verarbeitungsstörung (AVS)

Kinder mit einer AVS haben Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Gehörtem, wobei das Hörvermögen intakt ist. Durch die gezielte Behandlung einer AVS kann einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) entgegengewirkt werden.    

 

 

Myofunktionelle Störung

Eine myofunktionelle Störung zeigt sich in einem Ungleichgewicht der Muskulatur im Mund- & Gesichtsbereich. Mögliche Symptome sind etwa eine überwiegend offene Mundhaltung, das bevorzugte Atmen durch den Mund, Lutschgewohnheiten, Speicheln, ein auffälliges Schluckmuster, Zahnfehlstellungen, Aussprachestörungen. 

In  der Therapie geben wir Deinem Kind spielerisch Anregungen, um seine Muskulatur gezielt zu trainieren. 

Bei kieferorthopädischen Maßnahmen ist eine begleitende myofunktionelle Therapie sehr empfehlenswert.